Methodenwoche | Rüstzeug für den schulischen Alltag oder Lernen lernen leicht gemacht.

Methodenwoche 10.09 – 14.09.2018

Seit September 2015 starten wir in Urspring in das neue Schuljahr mit einer sogenannten Methodenwoche.
Wir haben uns im Rahmen der pädagogischen Schulentwicklung für dieses schulische Projekt entschieden, um bei den Schülerinnen und Schülern erstens ein soziales Fundament für das neue Schuljahr zu bewirken (ankommen in der Klasse, neue Mitschüler kennenlernen) und zweitens ihnen ein methodisches Kompendium mit auf dem Weg zu geben, welches sie fächerübergreifend anwenden können. Die Methodenwoche ist in dieser Zeit neben den Projektwochen zu einem charakteristischen Kennzeichen unseres pädagogischen Leitbildes in Urspring geworden.

In den Klassen 3 – 9 steht der soziale Gedanke mit den Begriffen Klassen- oder Teamfindung sowie soziale Kommunikation im Vordergrund, in der Klasse 10 ist die Vorbereitung auf das Berufsleben der zentrale Unterrichtsgegenstand und in dem neuen Aufbaugymnasium sowie in den Jg. 1 und 2 der Oberstufe befindet sich die Methodik im Vordergrund des Geschehens.

Als Beispiel der sozialen Kommunikation kann hier das „Grüne Klassenzimmer“ angesprochen werden. Die Klasse 8 fährt in der ersten Schulwoche gemeinsam auf einen Zeltplatz in der Nähe von Münsingen und lernt vor Ort mit einfachen Mitteln z.B. Feuer zu machen, Zelte aufzubauen, mit schlechter Witterung umzugehen, um dabei u.a. zu lernen, dass diese Aufgaben nur im Team bewältigt werden können und wie kognitives Wissen in der Praxis umgesetzt werden kann.

Für das Beispiel der Steigerung der Methodenkompetenz kann die Jg. 1 angeführt werden. Da im Abitur und auch im späteren Berufsleben die methodischen Kompetenzen, immer mehr an Bedeutung gewinnen (wie z.B. Präsentationen, Arbeiten im Team, graphische Darstellungen von Sachverhalten, Recherche) und diese interdisziplinär angewendet werden müssen, haben wir uns hier für diesen Schwerpunkt entschieden. Dafür wurde ein Methodenkompendium entwickelt, welches die Schüler im laufenden Schuljahr immer bei sich führen und ihnen das methodische Handwerkszeug für alle Fächer vermittelt. In der Methodenwoche wird dieses von einem Lehrerteam, das aus unterschiedlichen Fachrichtungen kommt, erläutert und an praktischen Beispielen zur Anwendung gebracht.

Bei der Schülerevaluation im Anschluss an die Methodenwoche ist ein hoher Zuspruch aus der Schülerschaft an uns zurückgemeldet worden. Sie waren mehrheitlich der Meinung, dass dadurch z.B. der Zusammenhalt der Klasse besser geworden ist, die Aktivitäten innerhalb dieser Woche sinnvoll waren, das Programm abwechslungsreich war und sie inhaltlich etwas gelernt haben. Gerade die jetzige Jg. 2 hat uns zurückgemeldet, dass sie dieses methodische Basiswissen als sinnvoll erachtet und sie innerhalb des Schuljahres dieses gerne noch mehr in allen Fächern praktisch anwenden möchte.
Bedingt durch diese Rückmeldungen ist die Methodenwoche zu einem festen sowie integrativen Bestandteil unserer Schulagenda geworden.

Trotz dieser positiven Feedbacks ist das inhaltliche sowie organisatorische Vorgehen innerhalb dieser Woche durch neue Anregungen änderbar und steht immer wieder in der pädagogischen Diskussion im Rahmen von KultUrspring und unseres pädagogischen Leitbildes.

Im Zusammenhang mit dem neu entstanden KultUrspring und dem darin formulierten Gemeindebegriff fand zum Ende unserer diesjährigen Methodenwoche ein von der Grundschule sowie den Klassen 6 und 10 vorbereitetes Gemeindefest statt, welches die erste Woche nach den Ferien zu einem sehr guten Abschluss gebracht hat.

Text: Martin Witzel, Pädagogischer Leiter
Fotos: Bernhard Hüttenrauch